Christlicher Glaube

           

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Evangelischer Glaube

Vom Christlichen Glauben in der Evangelischen Kirche zu erzählen, ist eigentlich nicht sehr schwierig. Martin Luthers Entdeckung im späten Mittelalter ist es gewesen, dass der christliche Gott keiner ist, der uns etwas abverlangt, zu dem wir hinstreben, den wir uns erarbeiten müssten. Gott im jüdisch-christlichen Verständnis ist  ein Gott auf dem Weg zum Menschen. Nicht wir müssen immer besser, weiser, frömmer werden, sondern Gott kommt zu uns. Allein das zu glauben bedeutet «Glauben evangelisch»: Nichts und niemand mehr kann uns bewerten oder entwerten, wir müssen nichts und niemanden mehr bewerten oder entwerten, vor allem uns selbst nicht.

Von diesem «Grundglauben» aus ist bei uns eine ganze Menge möglich. Daher ist die Evangelische Kirche so vielfältig, oft verwirrend vielstimmig. Wir freuen uns über diese Vielfalt, wir erfahren sie als buntes Miteinander zum Lob Gottes und zu unserem Nutzen.

 Unterschiede zwischen Katholiken und Protestanten

Der heutige Sprachgebrauch versteht unter katholisch meist die römisch-katholische Kirche. Die ursprüngliche Wortbedeutung katholisch meint allerdings "über die ganze Erde verbreitet" und nimmt den Gedanken der weltweiten gemeinschaft der Christen auf.

Hauptunterschiede der römisch-katholischen Kirche zur evangelischen Kirche sind:

Im katholischen Kirchenverständnis ist der Papst der "Nachfolger des hl. Petrus" und als solcher von Christus zum obersten Schlüsselträger und Hirten der Kirche bestimmt (vgl. Mt 16,18f; Joh 21,15-17). Diesen Anspruch lehnen die Evangelischen (und auch die Orthodoxen) ab.

Nach katholischer (und orthodoxer) Überzeugung erhallten die Geistlichen Weihe-Sakrament (lateinisch: Ordo, deutsch meist <"Priesterweihe") von Gott für immer ein besondere Prägung. Die Weihe bevollmächtigt sie zu einem Dienst, der sich von den Aufgaben und Diensten der übrigen Getauften wesentlich unterscheidet. Nach katholischer (und orthodoxer) Überzeugung kann diese Weihe nur von Bischöfen, die auch ihrerseits wieder von Bischöfen geweiht worden sind, gültig weitergeben werden. Diese "Weihekette" lebendiger Zeugen geht bis auf die Apostel zurück (apostolische Sukzession). Die Evangelische Kirche lehnt diese "sakrale" Sicht des geistlichen Amtes ab. Sie sieht im Amt des Hirten keine Weihe, sondern "nur" eine (allerdings von Gott gewollte) Funktion, die die Gemeinde jemandem übertragen kann. Den alten (vorreformatorischen) Kirchen ist das "zu wenig", ihnen fällt es daher schwer, das geistlischen Amt der Protestanten voll anzuerkennen. Außerdem lehnt die katholische Kirche die Ordination von Frauen ab und fordert die Einhaltung des Zölibates ( der Ehelosigkeit ) für alle Priester.

Katholische (und orthodoxe) Christen glauben, dass Christus auch nach der Messe im eucharistischen Brot und Wein gegenwärtig bleibt. Für Evangelische wird das, was vom Abendmahl übrigbleibt, wieder zu gewöhnlichem Brot und Wein.

Die katholische (und orthodoxe) Kirche kennt sieben Sakramente, die evangelische Kirche erkennt nur die Taufe und das Abendmahl (Eucharistie) als Sakramente an (Trauung , Konfirmation, Übertragung des geistlichen Amtes etc. sind für sie nur Segnungen, aber keine Sakramente!)

Evangelische lehnen die Verehrung Marias und der Heiligen ab, weil sie befürchten, dass dadurch Gottes Ehre geschmälert wird. Katholische (und orthodoxe) Christen verehren in den Heiligen das vielfältige Wirken Gottes, der zu allen Zeiten Menschen in seinen Dienst gerufen hat. Die beiden katholischen Mariendogmen - besondere Erwählung ("Erbsündefreiheit") und Vollendung Marias ("Aufnahme mit Leib und Seele in den Himmel") - sind nach evangelischer Ansicht unbiblisch. Katholische Christen sehen darin eine legitime Entfaltung des biblischen Glaubens.

Die rechte Auslegung der Hl. Schrift ist nach katholischer Lehre durch die ununterbrochene Glaubenstradition des Gottesvolkes und durch das kirchliche Lehramt garantiert. Evangelischer Glaube hält die Hl. Schrift allein für klar genug, um daran alle Lehren zu überprüfen Hl. Schrift legt sich selbst aus

Die Gemeinschaft der Kirche spielt für Katholiken eine viel wichtigere Rolle als für Evangelische. Sie ist für katholische Christen Sakrament des Heiles und Werkzeug Gottes in der Welt.

 

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Last modified: July 05, 2004